Chirurgie ist das medizinische Fachgebiet der operativen Heilkunde. Wer Chirurg werden möchte, sollte sich frühzeitig mit den Besonderheiten dieses chirurgischen Berufs vertraut machen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie man Chirurg wird, welche Aufgaben und Spezialisierungen es gibt, wie der Arbeitsalltag in der Chirurgie aussieht und mit welchem Gehalt (bzw. welcher Bezahlung) man als Chirurg rechnen kann. Außerdem beleuchten wir die Karriere- und Entwicklungsperspektiven – inklusive Arbeitsmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz – sowie die Work-Life-Balance in diesem anspruchsvollen Beruf.
Ausbildung: Wie wird man Chirurg?
Der Weg in die Chirurgie beginnt mit dem Medizinstudium. Voraussetzung für das Studium der Humanmedizin ist in der Regel das Abitur (Matura) mit sehr gutem Notendurchschnitt, da die Studienplätze begehrt sind. Das Studium der Medizin dauert etwa sechs Jahre und schließt mit dem Staatsexamen und der Approbation (ärztlichen Zulassung) ab. Anschließend folgt die eigentliche chirurgische Facharztausbildung:
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Assistenzarztzeit: Nach dem Studium arbeitet man als Assistenzarzt (Arzt in Weiterbildung) in einer Klinik und spezialisiert sich auf Chirurgie. Die Weiterbildungszeit zum Facharzt für Chirurgie beträgt in Deutschland und Österreich mindestens 6 Jahre (72 Monate) und schließt mit der Facharztprüfung ab. In dieser Zeit durchläuft der angehende Chirurg verschiedene Stationen und erlernt alle grundlegenden operativen Techniken.
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Basisausbildung: In vielen Fällen gibt es zu Beginn eine allgemeine chirurgische Basisausbildung von rund 1–2 Jahren, in der alle Nachwuchschirurgen ein breites chirurgisches Grundwissen erwerben. In der Schweiz ist eine zweijährige Basisweiterbildung mit anschließender Zwischenprüfung (Basisexamen) vorgeschrieben.
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Fachrichtung wählen: Nach der Basiszeit erfolgt die Spezialisierung in einem bestimmten Teilgebiet der Chirurgie (siehe Spezialisierungen unten). Je nach Fachgebiet verbringt man weitere Jahre in entsprechenden Abteilungen, bis alle vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte und Operationskataloge erfüllt sind. In der Schweiz dauert die gesamte Weiterbildung zum Facharzt Chirurgie je nach gewählter Vertiefung etwa 4 bis 6 Jahre, in Deutschland und Österreich meist 6 Jahre.
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Facharztprüfung: Am Ende der Weiterbildungszeit steht in allen Ländern die Facharztprüfung, eine mündlich-praktische Prüfung vor einer Ärztekommission. Mit Bestehen dieser Prüfung erhält man den Facharzttitel für Chirurgie und darf eigenverantwortlich als Chirurg arbeiten.
Wie wird man Chirurg?
Zusammengefasst: Nach dem Medizinstudium absolviert man eine mehrjährige Facharztausbildung in Chirurgie (inklusive Basisausbildung und Spezialisierung) und schließt diese mit der Facharztprüfung ab. Dieser Weg erfordert Durchhaltevermögen – vom Studienbeginn bis zum Facharzt vergehen rund 11–12 Jahre. Im Gegenzug erlangt man einen hochqualifizierten Berufsabschluss als Facharzt für Chirurgie, der in Deutschland, Österreich, der Schweiz und international anerkannt ist.
Aufgaben und Arbeitsalltag in der Chirurgie
Chirurgen übernehmen die operative Versorgung von Patienten. Ihr Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und oft von einem schnellen Wechsel zwischen Planung, Operation und Nachsorge geprägt. Typische Aufgaben und Tätigkeiten eines Chirurgen sind zum Beispiel:
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Diagnose und Patientenaufklärung: Untersuchung der Patienten, Stellen der Diagnose und Entscheidung, ob ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. Chirurgen führen Aufklärungsgespräche, erklären den Patienten den Ablauf der Operation und die Risiken und holen die Einwilligung ein.
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Operative Eingriffe durchführen: Der Kern der Chirurgie ist das Operieren. Chirurgen entfernen erkranktes Gewebe oder Tumore, richten Knochenbrüche, nähen Wunden und transplantieren bei Bedarf Organe. Je nach Spezialisierung führen sie z. B. Bauchoperationen, Gelenkersatz, Herz-OPs oder Gehirnoperationen durch. Während der Operation arbeiten sie eng mit dem Anästhesieteam und dem OP-Pflegeteam zusammen.
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Vor- und Nachbereitung: Vor einer OP bespricht der Chirurg im Team den Plan (z. B. in der Frühbesprechung und Visite). Nach der Operation überwacht er die Nachsorge: Er kontrolliert Wundheilung, veranlasst Schmerztherapie, Nachuntersuchungen (z. B. Röntgenkontrolle) und kümmert sich um die Rehabilitation der Patienten.
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Dokumentation und Verwaltung: Jeder Eingriff und jede Patientenkonsultation müssen dokumentiert werden. Chirurgen führen Krankenberichte, Operationsberichte und Epikrisen (Abschlussberichte) und erledigen organisatorische Aufgaben.
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Bereitschaftsdienst: Chirurgen in Kliniken leisten häufig Bereitschaftsdienste und Notfallversorgung. Das bedeutet, sie müssen bei Notfällen – etwa Unfallverletzungen oder akuten Organerkrankungen (Blinddarmdurchbruch, innere Blutungen etc.) – auch nachts oder am Wochenende sofort einsatzbereit sein.
Ein Arbeitstag im Krankenhaus beginnt oft früh mit Visite und Planung, gefolgt von mehreren Stunden im Operationssaal. Später am Tag stehen weitere Patientengespräche und die Übergabe an den Nachtdienst an. Der chirurgische Beruf erfordert daher eine hohe körperliche und mentale Belastbarkeit. Kein Tag gleicht dem anderen: Man wechselt zwischen Routineeingriffen und herausfordernden Notfällen und arbeitet immer im Team mit anderen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten zusammen.
Spezialisierungen in der Chirurgie
Die Chirurgie ist ein weites Feld mit vielen Spezialisierungsmöglichkeiten. Im Verlauf der Facharztausbildung entscheiden sich angehende Chirurgen für ein bestimmtes Teilgebiet. Mögliche chirurgische Fachrichtungen (je nach Land leicht unterschiedlich definiert) sind zum Beispiel:
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Allgemein- und Viszeralchirurgie – Schwerpunkt Bauchorgane (z. B. Darm, Magen, Leber, Schilddrüse) und allgemeine Operationen im Bauchraum.
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Orthopädie und Unfallchirurgie – Knochen, Gelenke, Wirbelsäule sowie Behandlung von Unfallverletzungen (früher: Allgemeine Unfallchirurgie und Orthopädie getrennt).
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Herzchirurgie – Operationen am Herzen und den herznahen Blutgefäßen (z. B. Bypass-Operationen, Herzklappenersatz).
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Gefäßchirurgie – Operative Behandlung von Gefäßerkrankungen (Arterien, Venen), z. B. Bypass an Beinarterien oder Ausschälung der Halsschlagader.
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Thoraxchirurgie – Chirurgie des Brustraums (Lunge, Brustkorb, Thoraxorgane außer Herz).
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Neurochirurgie – Operationen am Gehirn, Rückenmark und Nervensystem (z. B. Behandlung von Hirntumoren, Bandscheibenvorfällen).
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Kinderchirurgie – Operative Behandlung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen mit angeborenen Fehlbildungen oder Erkrankungen, die chirurgische Eingriffe erfordern.
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Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie – Wiederherstellungschirurgie nach Unfällen oder Tumoroperationen (z. B. Hauttransplantationen) sowie Schönheitsoperationen (ästhetische Eingriffe).
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Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) – Spezialgebiet für Operationen im Gesichtsschädel, erfordert sowohl ein Medizin- als auch Zahnmedizinstudium.
Darüber hinaus gibt es weitere Spezialisierungen und Zusatzqualifikationen: Zum Beispiel Handchirurgie (oft als Zusatzweiterbildung für Unfallchirurgen oder Plastische Chirurgen), Urologie (Harnwege, oft separat gezählt) oder Gefäß- und Viszeralchirurgie in Kombination. In Österreich gibt es sieben definierte chirurgische Sonderfächer, während in Deutschland die Facharztausbildung in Allgemeinchirurgie inzwischen in die Schwerpunkte Viszeralchirurgie und Orthopädie/Unfallchirurgie aufgeteilt wurde.
Jede Spezialisierung hat ihren eigenen Fokus und erfordert spezifische Fertigkeiten – doch alle teilen die Grundlage der Chirurgie: präzises operatives Handwerk und medizinisches Wissen, um Patienten durch operative Therapie zu heilen.
Voraussetzungen für den Beruf Chirurg
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um Chirurg zu werden? Neben der formalen Anforderung – dem abgeschlossenen Medizinstudium – gibt es eine Reihe von persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, die angehende Chirurgen auszeichnen. Hier einige wichtige Voraussetzungen:
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Hohe Belastbarkeit: Chirurgen müssen körperlich und mental belastbar sein. Lange Operationen im Stehen, Nacht- und Wochenenddienste sowie stressige Notfallsituationen gehören zum Alltag. Man sollte mit Druck umgehen können und auch bei Müdigkeit konzentriert bleiben.
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Handwerkliches Geschick: Die Chirurgie ist Handarbeit im Körper des Patienten. Ein guter Chirurg benötigt eine ruhige Hand, ausgeprägte Feinmotorik und Koordinationsfähigkeit. Das Nähen, Klammern, Schneiden und Klammern lösen erfordert viel Übung und Fingerspitzengefühl.
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Entscheidungsfreude und Verantwortungsbewusstsein: Im OP müssen oft schnelle Entscheidungen getroffen werden – etwa wenn unvorhergesehene Komplikationen auftreten. Chirurgen tragen eine große Verantwortung für das Leben der Patienten und sollten daher entscheidungsfreudig, aber auch sorgfältig und sicherheitsbewusst handeln.
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Teamfähigkeit und Kommunikation: Operationen sind Teamarbeit. Chirurgen müssen gut mit anderen Ärzten (z. B. Anästhesisten), Pflegekräften und Therapeuten zusammenarbeiten. Zudem ist Empathie und kommunikatives Geschick wichtig, um Patienten und Angehörige verständlich aufzuklären und zu beruhigen.
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Leistungsbereitschaft und Lernwille: Die Ausbildung ist lang und anspruchsvoll. Ständige Weiterbildung gehört zum Berufsbild, da sich Operationsmethoden und medizinisches Wissen fortlaufend weiterentwickeln. Wer Chirurg werden will, sollte bereit sein, kontinuierlich zu lernen und sich zu verbessern.
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Interesse an Anatomie und Technik: Ein solides Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere Biologie und Anatomie, ist Grundvoraussetzung. Viele Chirurgen faszinieren sich auch für technische Aspekte, denn moderne Chirurgie arbeitet mit hochentwickelten Geräten (Endoskope, Laser, OP-Roboter etc.).
Zusätzlich hilfreich sind ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen (um sich Strukturen im Körper in 3D vorzustellen) und psychische Stabilität. Fehler können gravierende Folgen haben, daher muss ein Chirurg mit Erfolgsdruck umgehen und auch Misserfolge (z. B. Komplikationen) verarbeiten können. Wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen und sich von einem anstrengenden Weg nicht abschrecken lassen, steht einer Karriere in der Chirurgie nichts im Weg.
Gehalt und Bezahlung als Chirurg
Die Verdienstmöglichkeiten in der Chirurgie sind attraktiv, variieren aber je nach Karrierelevel, Arbeitsort und Land deutlich. In Deutschland und Österreich sind die Gehälter von angestellten Ärzten meist durch Tarifverträge bzw. Kollektivverträge geregelt, abhängig von Berufserfahrung und Position. Hier ein Überblick über das Gehalt eines Chirurgen im Krankenhaus (brutto pro Jahr):
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Assistenzarzt (in Weiterbildung): ca. 55.000 € bis 75.000 € Einstiegsgehalt als angehender Chirurg. Im ersten Ausbildungsjahr liegen die Gehälter in Österreich ähnlich bei rund 50.000 €. Mit jedem Weiterbildungsjahr steigt das Gehalt etwas an.
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Facharzt für Chirurgie: ca. 70.000 € bis 100.000 € pro Jahr im Durchschnitt. Sobald man den Facharzttitel erlangt hat, steigt die Bezahlung deutlich. Faktoren wie zusätzliche Dienste, Erfahrung und Klinikgröße beeinflussen das Einkommen. In Österreich liegen Facharzt-Gehälter z. B. typischerweise um 90.000 € brutto jährlich, je nach Überstunden und Zulagen.
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Oberarzt / Leitender Arzt: über 100.000 € pro Jahr. Oberärzte (erfahrene Fachärzte mit Führungsaufgaben) und vor allem Chefärzte gehören zu den Top-Verdienern im Krankenhaus. Sie erreichen häufig Gehälter im unteren bis mittleren sechsstelligen Bereich jährlich.
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Chirurg in eigener Praxis: Hier variiert das Einkommen stark nach Fachrichtung und Patientenzahl. In gefragten Bereichen kann eine etablierte Praxis sehr hohe Gewinne abwerfen. Beispielsweise zeigt die Auswertung chirurgischer Praxen in Deutschland, dass über 200.000 € Jahresüberschuss möglich sind. Insbesondere ästhetische Chirurgie (Schönheitsoperationen) oder Spezialgebiete können finanziell lukrativ sein, da viele Leistungen privat bezahlt werden.
In der Schweiz liegen die Ärztegehälter im Durchschnitt höher als in Deutschland oder Österreich. Ein Facharzt für Chirurgie verdient in der Schweiz je nach Berufserfahrung etwa 7.500 bis 27.500 CHF brutto im Monat, im Durchschnitt rund 186.000 CHF Jahresgehalt (ca. 170.000 €). Assistenzärzte in der Schweiz erhalten ebenfalls ein hohes Einstiegsgehalt, oft deutlich über 70.000 CHF pro Jahr, mit jährlichen Steigerungen. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz entsprechend höher, was relativiert, aber unterm Strich bleibt die Bezahlung dort sehr attraktiv.
Bitte beachte: Das Gehalt eines Chirurgen hängt auch davon ab, ob man im öffentlichen Krankenhaus, in einer Universitätsklinik, in einer privaten Klinik oder selbstständig arbeitet. Öffentliche Arbeitgeber zahlen nach festen Tabellen, während private Kliniken oder Praxen manchmal individuell verhandelte Löhne bieten. Zudem kommen zu den Grundgehältern oft Zuschläge hinzu (für Nacht- und Wochenenddienste, Rufbereitschaft usw.), die das Einkommen erhöhen können.
Karriere und Entwicklungsperspektiven
Die Karrierechancen in der Chirurgie sind insgesamt sehr gut. Fachärzte für Chirurgie werden in allen drei Ländern – Deutschland, Österreich und Schweiz – gebraucht. Der klassische Karrierepfad in der Klinik sieht so aus: Nach einigen Jahren Erfahrung als Facharzt kann man zum Oberarzt aufsteigen und Verantwortung für eigene Bereiche oder Stationen übernehmen. Mit noch mehr Erfahrung und entsprechenden Qualifikationen ist auch eine Position als Chefarzt einer chirurgischen Abteilung möglich. Chefarztposten sind zwar selten und heiß begehrt, aber sie stellen die Spitze der klinischen Karriere dar.
Neben der Kliniklaufbahn gibt es die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen (z. B. als Facharzt für Viszeralchirurgie oder Plastische Chirurgie mit eigenem OP-Zentrum). Auch eine Tätigkeit in Forschung und Lehre ist ein Karriereweg: Einige Chirurgen arbeiten an Universitäten, forschen an neuen OP-Methoden oder lehren die nächste Generation von Ärzten. Wenige wechseln in andere Bereiche, etwa die Medizintechnik-Industrie (Entwicklung von chirurgischen Instrumenten) oder ins Gesundheitsmanagement.
Entwicklungsperspektiven: Die Aussichten für Chirurgen auf dem Arbeitsmarkt sind derzeit ausgesprochen positiv. Wie in vielen medizinischen Bereichen gibt es auch in der Chirurgie bereits spürbaren Fachkräftemangel. Experten prognostizieren, dass bis 2030 fast jeder vierte Arbeitsplatz in der Chirurgie unbesetzt sein könnte. Für angehende Chirurgen bedeutet das hervorragende Chancen: Gut ausgebildete Operateure werden händeringend gesucht. Wer heute die Karriere Chirurgie einschlägt, wird sich seinen Arbeitsplatz oft aussuchen können und findet zahlreiche Stellenangebote vor. Insbesondere in ländlichen Regionen oder kleineren Krankenhäusern in Deutschland und Österreich gibt es einen hohen Bedarf an Chirurgen.
Auch in der Schweiz ist der Stellenmarkt für Ärzte sehr aufnahmefähig – viele Schweizer Spitäler rekrutieren international, um den Bedarf zu decken. Die hohe Nachfrage wirkt sich langfristig auch auf die Arbeitsbedingungen aus: Kliniken sind bemüht, attraktive Angebote zu machen (z. B. Teilzeitmodelle, bessere Bezahlung oder Unterstützung bei Fortbildungen), um Chirurgen zu gewinnen und zu halten.
Zudem erweitert sich das Tätigkeitsfeld: Durch medizinischen Fortschritt können immer mehr Eingriffe ambulant durchgeführt werden, also ohne langen Krankenhausaufenthalt. Das ermöglicht Chirurgen, vermehrt auch außerhalb des klassischen Krankenhausbetriebs zu arbeiten – etwa in Tageskliniken oder spezialisierten ambulanten OP-Zentren. Diese Entwicklungen steigern die berufliche Flexibilität und eröffnen neue Karrierewege jenseits der traditionellen Krankenhauskarriere.
Arbeitszeit und Work-Life-Balance
Ein häufige Frage von Nachwuchsmedizinern lautet: Wie ist die Work-Life-Balance in der Chirurgie?
Tatsächlich gilt die Chirurgie als anspruchsvolles Fach mit oft hohen Arbeitsbelastungen. Die Arbeitszeiten können unregelmäßig und lang sein, da Operationen und Notfälle keine geregelten Bürozeiten kennen. Gesetzlich ist zwar auch für Ärzte eine maximale Arbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden pro Woche vorgesehen, doch in der Realität arbeiten viele Chirurgen deutlich mehr. Gerade in Kliniken mit Personalmangel oder hoher Notfallbelastung sind 60 bis 80 Wochenstunden keine Seltenheit. Nacht- und Wochenenddienste sowie 24-Stunden-Schichten (mit Bereitschaftszeiten) gehören in vielen Häusern dazu.
Diese Belastung kann die Work-Life-Balance erschweren – genügend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys bleibt oft nur mit guter Organisation und Unterstützung im privaten Umfeld. Allerdings verändert sich auch in der Chirurgie langsam die Kultur: Immer häufiger achten junge Ärztinnen und Ärzte auf eine ausgewogenere Lebensgestaltung. Viele Kliniken bemühen sich um bessere Arbeitszeitmodelle, Überstundenabbau und ermöglichen Teilzeitstellen auch für Chirurgen. Zudem verteilt sich die Arbeit in großen Teams oft auf mehrere Schultern, so dass einzelne Chirurgen nach anstrengenden Diensten auch Ausgleichstage bekommen.
Letztlich hängt die Work-Life-Balance stark von der jeweiligen Stelle und der eigenen Einstellung ab. Einige chirurgische Spezialisierungen mit planbaren Eingriffen (z. B. elektive Plastische Chirurgie) ermöglichen geregeltere Arbeitszeiten, während Notfallchirurgen oder Herzchirurgen häufiger unvermittelt einspringen müssen. Wichtig ist, realistisch zu wissen: Die Chirurgie ist kein typischer „Nine-to-Five“-Job. Doch trotz aller Anstrengung empfinden viele Chirurgen ihren Beruf als erfüllend – Erfolgserlebnisse wie gerettete Leben und geheilte Patienten machen die harte Arbeit wett. Mit der richtigen Berufsethik und Kollegialität lässt sich auch in der Chirurgie eine persönliche Balance finden, selbst wenn die Arbeit fordernd ist.
Chirurgie Jobs
Die Nachfrage nach qualifizierten Chirurgen ist hoch, und entsprechend gibt es viele Jobs und Stellenangebote für Chirurgen auf dem Stellenmarkt. Ob als Assistenzarzt in Weiterbildung, Facharzt in einer spezialisierten Klinik oder Oberarzt in einer großen Krankenhausabteilung – Chirurgen werden in allen Karrierestufen gesucht. Auch in Österreich und der Schweiz finden sich zahlreiche Chirurgie Stellenangebote, oft mit attraktiven Konditionen.
Unser Stellenportal bietet dir eine aktuelle Übersicht passender Karrieremöglichkeiten in der Chirurgie. Nachfolgend ein kleiner Auszug aus diesem:
- Chefarzt Unfallchirurgie | Akut (m/w/d)
- Assistenzarzt Orthopädie und Unfallchirurgie (m/w/d)
- Leitender Oberarzt Orthopädie und Unfallchirurgie | Akut (m/w/d)
- Oberarzt Orthopädie und Unfallchirurgie Reha – Köln m/w/d
- Oberarzt Orthopädie und Unfallchirurgie Reha – Koblenz m/w/d