Radiologie & Nuklearmedizin

Radiologie und Nuklearmedizin sind medizinische Fachgebiete, die moderne Technik einsetzen, um Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Als Radiologe oder Nuklearmediziner arbeiten Sie mit bildgebenden Verfahren und radioaktiven Substanzen, um Patientinnen und Patienten zu helfen. Dieser Artikel erklärt Ihnen, welche Ausbildung dafür nötig ist, welche Aufgaben im klinischen Alltag anfallen und welche Karrierechancen sich bieten. Außerdem erfahren Sie, in welchen Bereichen Sie arbeiten können, wie es um Gehalt und Vergütung steht und wie sich der Beruf mit dem Familienleben vereinbaren lässt.

Ausbildung und Facharztausbildung

Medizinstudium: Der Weg in die Radiologie oder Nuklearmedizin beginnt mit dem Medizinstudium. Sie müssen Humanmedizin studieren und mit dem Staatsexamen abschließen, um die Approbation als Arzt zu erhalten. Das Studium dauert in Deutschland regulär sechs Jahre (zwölf Semester) und umfasst eine breite naturwissenschaftliche und klinische Grundausbildung. Nach dem Studium folgt das Praktische Jahr und das dritte Staatsexamen, bevor Sie als Ärztin/Arzt approbiert werden.

Facharztausbildung Radiologie: Im Anschluss daran entscheiden Sie sich für die Facharztausbildung in Radiologie oder Nuklearmedizin. Die Weiterbildung zur Fachärztin/zum Facharzt für Radiologie dauert 60 Monate (5 Jahre). In dieser Zeit arbeiten Sie als Assistenzarzt/-ärztin unter Anleitung in der Radiologie einer Klinik oder Praxis. Die Weiterbildungsordnung schreibt vor, welche Inhalte und Untersuchungszahlen Sie absolvieren müssen – dazu gehören alle gängigen bildgebenden Verfahren (Röntgen, Ultraschall, CT, MRT) sowie Strahlenschutz und ggf. erste Erfahrungen in Neuroradiologie oder Kinderradiologie. Bis zu 12 Monate der Weiterbildungszeit können in einem anderen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung abgeleistet werden, um zum Beispiel klinische Erfahrung zu sammeln. Am Ende der 5 Jahre steht die Facharztprüfung vor der Landesärztekammer. Haben Sie diese bestanden, dürfen Sie den Titel Facharzt/Fachärztin für Radiologie führen.

Facharztausbildung Nuklearmedizin: Die Weiterbildung in Nuklearmedizin ist ebenfalls auf 60 Monate festgelegt. Sie umfasst die spezielle Ausbildung im Umgang mit radioaktiven Substanzen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken. In der Nuklearmedizin-Weiterbildung erlernen Sie nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren (z.B. Szintigraphie, PET/CT) und Therapien (etwa Radiojodtherapie). Bis zu 12 Monate der Nuklearmedizin-Ausbildung können in der Radiologie angerechnet werden, da sich beide Fachgebiete teilweise überschneiden. Umgekehrt kann auch ein/e Radiologe/Radiologin eine Zeit in der Nuklearmedizin weitergebildet werden, etwa um Kenntnisse in PET zu erwerben. Nach fünf Jahren und bestandener Prüfung führen Sie den Titel Facharzt/Fachärztin für Nuklearmedizin.

Typische Aufgaben und Tätigkeiten im klinischen Alltag

Radiologie: Diagnostik und interventionelle Eingriffe

Im klinischen Alltag sind Radiologinnen und Radiologen Experten für bildgebende Diagnostik. Sie führen Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durch und beurteilen anschließend die Bilder. Ein großer Teil Ihrer Arbeit besteht darin, diese Aufnahmen sorgfältig auszuwerten und schriftliche Befunde zu erstellen. Radiologen liefern damit die Basis für bis zu 70 % aller medizinischen Diagnosen – Ihre Expertise ist also entscheidend für die Therapieentscheidungen Ihrer Kolleginnen und Kollegen in fast allen Bereichen der Medizin. Radiologie gilt als Schnittstellenfach, weil Radiologen mit nahezu allen klinischen Fachrichtungen zusammenarbeiten und sämtliche Organsysteme beurteilen. Vor vielen operativen Eingriffen wird zum Beispiel zunächst ein radiologischer Befund eingeholt. Entsprechend stehen Radiologinnen und Radiologen in engem Austausch mit Fachärzten der Chirurgie, Inneren Medizin, Onkologie und vielen mehr. Teamarbeit und gute Kommunikation sind daher wichtige Bestandteile des Berufsalltags.

Neben der Diagnostik übernimmt die Radiologie auch therapeutische Aufgaben. In der interventionellen Radiologie führen Radiologen minimal-invasive Eingriffe unter Bildsteuerung durch. Beispielsweise können Gefäße mit Kathetern aufgedehnt, Tumore mittels gezielter Thermoablation oder Chemoembolisation behandelt oder Blutungen gestillt werden. Diese Verfahren ermöglichen es, Operationen zu vermeiden, und stellen ein wachsendes Teilgebiet dar. Radiologinnen und Radiologen müssen bei allen Tätigkeiten strikt auf den Strahlenschutz achten, um Patientinnen, Patienten und Personal vor unnötiger Strahlenbelastung zu schützen. Sie wählen stets die Untersuchungsmethode mit dem besten Nutzen-Risiko-Verhältnis – zum Beispiel wird anstelle eines CTs lieber ein MRT ohne Röntgenstrahlen durchgeführt, wenn es medizinisch möglich ist.

Nuklearmedizin: Funktionelle Diagnostik und Therapien

In der Nuklearmedizin stehen radioaktive Substanzen im Mittelpunkt. Nuklearmediziner führen Untersuchungen durch, bei denen dem Körper geringe Mengen Radiopharmaka verabreicht werden, um bestimmte Organe oder Stoffwechselvorgänge sichtbar zu machen. Ein klassisches Beispiel ist die Schilddrüsenszintigraphie, bei der die Verteilung eines radioaktiven Jod-Tracers in der Schilddrüse dargestellt wird. Auch Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kombiniert mit CT oder MRT ist ein wichtiges Werkzeug, vor allem in der Krebsdiagnostik. Die Hauptaufgabe besteht darin, aus den aufgenommenen Bildern funktionelle Informationen über Organfunktionen oder Krankheitsherde zu gewinnen. Diese Bilder werten Sie aus und erstellen Befunde, ähnlich wie in der Radiologie.

Neben der Diagnostik spielt die Therapie eine große Rolle. In der Nuklearmedizin werden radioaktive Substanzen gezielt zur Behandlung eingesetzt. Bei der Radiojodtherapie beispielsweise trinken oder schlucken Patienten eine Kapsel mit radioaktivem Jod-131, das sich in der Schilddrüse anreichert und dort Schilddrüsengewebe gezielt zerstört. So lassen sich Schilddrüsenüberfunktionen oder -krebs behandeln, ohne dass andere Organe wesentlich belastet werden. Auch neue Therapieverfahren wie die Peptid-Radiorezeptor-Therapie (PRRT) bei bestimmten Tumoren oder die radionuklidgestützte Schmerztherapie bei Knochenmetastasen gehören zum Repertoire. Während der Behandlung müssen Nuklearmediziner die strahlenmedizinischen Vorschriften streng einhalten und den Erfolg der Therapie durch Nachuntersuchungen überwachen. Insgesamt erfordert die Tätigkeit in der Nuklearmedizin ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Genauigkeit und physikalisch-technischem Verständnis.

Arbeitsorte und Einsatzbereiche

Radiologinnen/Radiologen und Nuklearmediziner/innen finden Beschäftigung in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Krankenhäuser und Kliniken sind klassische Arbeitsorte – fast jedes größere Krankenhaus hat eine eigene Abteilung für Radiologie, oft auch für Nuklearmedizin (vor allem Unikliniken und Zentren mit Krebsmedizin). Dort arbeiten Sie im Team mit weiteren Ärztinnen/Ärzten, Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten (MTRA) und Pflegekräften. In der Klinik fallen sowohl Routineuntersuchungen für stationäre Patientinnen und Patienten als auch Notfalluntersuchungen an, z. B. nächtliche CT-Scans in der Notaufnahme. Nuklearmedizin wird in Krankenhäusern vor allem in spezialisierten Abteilungen betrieben, etwa für stationäre Radiojodtherapien oder PET-Diagnostik in der Onkologie.

Viele Fachärzte entscheiden sich nach einigen Jahren im Krankenhaus für eine Tätigkeit im ambulanten Bereich. Als niedergelassene/r Radiologe/Radiologin können Sie eine eigene Praxis eröffnen oder in einer Gemeinschaftspraxis mit anderen zusammenarbeiten. Auch Nuklearmediziner/innen machen sich häufig selbstständig, da es in diesem Bereich viele ambulante Untersuchungen (z. B. Schilddrüsendiagnostik) gibt. In Deutschland arbeitet etwa die Hälfte der Radiologinnen und Radiologen ambulant in Praxen und die andere Hälfte im Krankenhaus. In der Nuklearmedizin ist der ambulante Anteil noch höher – hier sind die meisten Fachärzte in Praxen tätig. Eine eigene Praxis erfordert zwar Investitionen in teure Geräte (MRT, Gamma-Kamera etc.), bietet aber auch unternehmerische Freiheit.

Weitere Einsatzbereiche sind Universitäten und Forschungseinrichtungen, wo Sie in der medizinischen Forschung oder Lehre arbeiten können. Einige Radiologen und Nuklearmediziner sind auch in der Industrie tätig, zum Beispiel bei Herstellern von Medizintechnik oder Pharmaunternehmen (etwa zur Entwicklung von Kontrastmitteln und Radiopharmaka). Auch Tätigkeiten bei Behörden (Strahlenschutz, Gesundheitsämter) oder in Telemedizin-Diensten (Teleradiologie) sind möglich. Die meisten Fachärztinnen und Fachärzte bleiben jedoch in der klinischen Patientenversorgung tätig, entweder im Krankenhaus oder in der ambulanten Versorgung.

Gehalt und Vergütung in verschiedenen Karrierestufen

Ärztinnen und Ärzte in der Radiologie und Nuklearmedizin gehören zu den Top-Verdienern unter den Medizinern. Die Vergütung hängt jedoch stark von der Position, Erfahrung und dem Arbeitsvertrag ab (Tarifgehalt im öffentlichen Dienst vs. private Einrichtung oder eigene Praxis). Nachfolgend ein Überblick über die typischen Gehälter in verschiedenen Karrierephasen:

  • Assistenzarzt/Assistenzärztin (in Weiterbildung): Während der Facharztausbildung verdienen Sie nach Tarifvertrag etwa 4.500 – 5.500 Euro brutto im Monat im ersten Jahr. Laut aktueller Gehaltstabellen beträgt das Einstiegsgehalt für Assistenzärzte in kommunalen Kliniken ca. 5.288 € monatlich. In Universitätskliniken liegt es ähnlich bei rund 5.300 €. Mit jedem Ausbildungsjahr steigt das Gehalt etwas an. Im Durchschnitt kann man als Assistenzarzt in der Radiologie von ca. 4.600 € brutto monatlich ausgehen.

  • Facharzt/Fachärztin: Nach Erlangung des Facharzttitels erhöht sich Ihr Einkommen deutlich. Als Facharzt in der Radiologie oder Nuklearmedizin können Sie je nach Erfahrung und Tarifstufe mit rund 6.000–8.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Quellen geben als groben Richtwert etwa 7.000 € monatlich für Fachärzte an. Mit mehr Berufserfahrung (z.B. 7 Jahre als Facharzt an einer Uniklinik) sind auch über 8.000 € pro Monat möglich. In Praxen bzw. MVZ kann das Facharzt-Gehalt oft höher ausfallen als im Krankenhaus, hängt aber von Patientenzahl und Umsatz ab.

  • Oberarzt/Oberärztin: Oberärzte übernehmen leitende Verantwortung in der Klinik und werden entsprechend vergütet. Das Oberarzt-Gehalt in Radiologie/Nuklearmedizin liegt typischerweise im Bereich 8.000–10.000 Euro brutto pro Monat. Laut Tarifvertrag verdient ein Oberarzt mindestens ca. 8.700 € monatlich (über 100.000 € brutto im Jahr). Mit Zulagen für Rufbereitschaft oder leitende Funktionen kann es noch etwas höher liegen. Oberärztinnen und Oberärzte leiten oft Teams von Assistenzärzten und organisieren Abläufe, was die höhere Bezahlung rechtfertigt.

  • Chefarzt/Chefärztin: In leitender Position als Chefarzt einer Radiologie- oder Nuklearmedizin-Abteilung erreichen die Gehälter Spitzenwerte. Chefärzte haben individuelle Verträge, oft mit Grundgehalt und leistungsabhängigen Boni. Durchschnittlich rund 25.000 € brutto im Monat sind hier möglich. Radiologie gehört zu den bestbezahlten Fachrichtungen – im Schnitt verdient ein Radiologie-Chefarzt etwa 30.000 € monatlich, teils sogar mehr. Allerdings variiert dies je nach Krankenhausgröße, Region und ob Einkünfte aus Privatpatienten hinzukommen. In der Nuklearmedizin können Chefarzt-Gehälter ähnlich hoch sein, je nach Bedeutung der Abteilung.

  • Niedergelassene Fachärzte: Als selbstständige/r Radiologe/Radiologin oder Nuklearmediziner/in in eigener Praxis können die Einkommen über den Gehältern angestellter Ärzte liegen. Radiologinnen und Radiologen erzielen im niedergelassenen Bereich mitunter die höchsten Jahreseinkommen aller Fachärzte. So liegt der durchschnittliche Reinertrag pro Radiologie-Praxis laut Kassenstatistik bei mehreren hunderttausend Euro pro Jahr. Es ist nicht unüblich, dass der persönliche Gewinn einer gut ausgelasteten Radiologie-Praxis über 70.000 € im Monat beträgt. Dabei müssen jedoch die hohen Betriebskosten (Geräte, Personal, Miete) und Risiken berücksichtigt werden. Nicht jede Praxis erreicht solche Summen, doch insgesamt gilt: Radiologie und Nuklearmedizin sind wirtschaftlich äußerst attraktive Fachgebiete.

Hinweis: Die genannten Beträge sind grobe Richtwerte und beziehen sich auf Brutto-Verdienste in Deutschland. Ihr tatsächliches Gehalt kann je nach Tarifvertrag, Bundesland (Ost/West), Arbeitgeber und individueller Verhandlung variieren. Tarifgehälter steigen zudem mit zunehmender Berufserfahrung automatisch an.

Karriereperspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten

Die Karriereperspektiven in Radiologie und Nuklearmedizin sind ausgezeichnet. Beide Fachgebiete sind technisch anspruchsvoll und stark nachgefragt, was dazu führt, dass Fachärztinnen und Fachärzte sehr begehrt sind. In den letzten Jahren hat sich ein Mangel an Radiologen bemerkbar gemacht – gleichzeitig steigt der Bedarf an bildgebenden Untersuchungen kontinuierlich. Das eröffnet jungen Ärztinnen und Ärzten schnelle Aufstiegsmöglichkeiten. Bereits nach wenigen Jahren Weiterbildung haben Sie oft einen Kenntnisstand erreicht, der Ihnen hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt sichert. Kliniken – ob universitär oder regional – suchen händeringend nach Radiologen mit Erfahrung. Es kommt vor, dass frisch gebackene Fachärzte direkt eine Oberarztstelle angeboten bekommen. Auch der Schritt in die Niederlassung (eigene Praxis) ist in der Radiologie und Nuklearmedizin attraktiv und relativ leicht möglich, da die technische Ausstattung in vielen Praxen inzwischen dem Klinikstandard entspricht. In ländlichen Regionen sind Fachärztinnen und Fachärzte für Radiologie/Nuklearmedizin besonders gefragt, weil dort Unterversorgung herrscht.

Weiterbildung endet nicht mit dem Facharzttitel. Es gibt verschiedene Zusatzweiterbildungen und Spezialisierungen, um die Karriere weiter voranzubringen. In der Radiologie können Sie z. B. die Zusatzbezeichnungen Kinderradiologie oder Neuroradiologie erwerben. Diese Spezialisierungen dauern meist weitere 2–3 Jahre und beinhalten eine zusätzliche Prüfung vor der Ärztekammer. Sie ermöglichen Ihnen, sich auf die Bildgebung von Kindern bzw. auf das Nervensystem (Gehirn, Rückenmark) zu fokussieren. Auch innerhalb der Radiologie kann man Schwerpunkte setzen, etwa in der Notfallradiologie, Herzbildgebung oder insbesondere der interventionellen Radiologie. Letztere erfordert kontinuierliches Training, da immer neue minimal-invasive Verfahren entwickelt werden.

In der Nuklearmedizin gibt es ebenfalls Weiterbildungsmöglichkeiten, z.B. in Richtung radiologische Diagnostik für Nuklearmediziner (um eigenständig Röntgen- und CT-Bilder befunden zu dürfen) oder Spezialisierungen auf bestimmte Therapieverfahren. Darüber hinaus können engagierte Fachärzte aller Bildgebungsfächer eine akademische Laufbahn einschlagen (Habilitation, Professur) oder in die Krankenhausleitung aufsteigen. Durch Fortbildungen halten Sie Ihr Wissen immer auf dem neuesten Stand – das ist Pflicht, da sich insbesondere die Medizintechnik rasant weiterentwickelt. Insgesamt bieten Radiologie und Nuklearmedizin ein breites Spektrum an Karrierewegen, von der klinischen Tätigkeit über Forschung bis hin zur eigenen Praxis.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Eine wichtige Frage bei der Karriereplanung ist die Work-Life-Balance. Radiologie und Nuklearmedizin gelten tendenziell als gut vereinbar mit Familie und Freizeit im Vergleich zu manchen anderen medizinischen Disziplinen. Der Arbeitsalltag ist planbarer, da viele Untersuchungen regulär tagsüber stattfinden und die Notfallbereitschaft oft in Schichtdiensten organisiert ist. Zwar gibt es auch in diesen Fächern Bereitschaftsdienste (etwa ein Radiologe muss nachts für Notfälle wie akute Schlaganfälle CT-Bilder befunden), doch insgesamt sind die Arbeitszeiten etwas geregelter. Umfragen unter jungen Radiologinnen und Radiologen zeigen, dass gerade planbare Arbeitszeiten und ein regelmäßiger Tagesablauf in der Radiologie attraktive Faktoren sind. Viele schätzen zudem die Möglichkeit, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten, etwa durch Tele-Radiologie.

In der Nuklearmedizin sind die Arbeitszeiten häufig zu üblichen Tageszeiten, da die meisten Untersuchungen und Therapien geplant erfolgen. Notfälle spielen hier eine geringere Rolle. Zudem arbeiten viele Nuklearmediziner ambulant, was oft mit weniger Wochenenddiensten verbunden ist. Beide Fachgebiete bieten auch Teilzeitmodelle, die insbesondere von Ärztinnen und Ärzten mit kleinen Kindern gerne genutzt werden. Insgesamt wird Radiologie von vielen als Fach mit relativ guter Vereinbarkeit von Beruf und Familie angesehen. Natürlich hängt viel vom konkreten Arbeitgeber und der individuellen Organisation ab – große Kliniken haben z.B. häufig Kitas oder flexible Dienstpläne. Dennoch: Wenn Ihnen eine ausgewogene Work-Life-Balance wichtig ist, bieten Radiologie und Nuklearmedizin durchaus günstige Rahmenbedingungen im Vergleich zu stark operativen oder akutmedizinischen Fächern.

Voraussetzungen und Anforderungen an Bewerberinnen und Bewerber

Fachliche Voraussetzungen: Wer Radiologe/Radiologin oder Nuklearmediziner/in werden möchte, benötigt zunächst das abgeschlossene Medizin-Studium und die Approbation als Arzt/Ärztin. Ohne diese Grundvoraussetzung ist eine Bewerbung für die Facharztausbildung nicht möglich. Gute Leistungen in den relevanten Fächern (z.B. Anatomie, Physiologie, Physik) sind von Vorteil, da die Bildgebung ein solides Grundlagenwissen erfordert. Englischkenntnisse sind wichtig, um internationale Fachliteratur verstehen zu können. Zudem müssen alle angehenden Radiologinnen und Radiologen den Röntgenschein (Fachkunde im Strahlenschutz) erwerben, meist im Rahmen der Weiterbildung.

Persönliche Fähigkeiten: Das Berufsbild in Radiologie und Nuklearmedizin stellt besondere Anforderungen an Ihre Fähigkeiten und Eigenschaften. Eine analytische Denkweise und hohe Beobachtungsgabe sind essenziell, um subtile Details auf Bildern zu erkennen und richtige Diagnosen zu stellen. Sie sollten Freude an der detektivischen Suche nach Krankheitsursachen haben und ausdauernd auch zahlreiche Bilder gewissenhaft auswerten können. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hilft, Schnittbilder (z. B. im CT/MRT) mental zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Da Sie viel mit komplexen Geräten arbeiten, ist technisches Verständnis gefragt – die Bedienung von MRT, CT & Co. erfordert Einarbeitung, und Software zur Bildbefundung gehört zu Ihrem Alltag.

Ebenfalls bedeutend sind Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit. Als Radiologe beraten Sie andere Ärztinnen und Ärzte bezüglich der richtigen Untersuchungsverfahren und besprechen Befunde im Kollegenkreis (z. B. in Tumorboards). In der Nuklearmedizin erklären Sie Patienten den Ablauf von Untersuchungen oder Therapien und arbeiten eng mit MTRA und Endokrino-/Onkologen zusammen. Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt sind unverzichtbar, gerade im Umgang mit Strahlen und radioaktiven Substanzen. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass Indikationen korrekt gestellt, Dosen richtig berechnet und Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Nicht zuletzt sollten Sie eine gewisse Belastbarkeit und Organisationstalent mitbringen – in Stoßzeiten können viele Aufträge gleichzeitig hereinkommen, und dann gilt es, den Überblick zu behalten und Prioritäten zu setzen. Wenn Sie diese Voraussetzungen erfüllen und Interesse an Medizin und Technik mitbringen, sind Radiologie oder Nuklearmedizin vielversprechende Karrierewege für Sie.

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