Orthopädie & Unfallchirurgie

Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie behandeln Erkrankungen des Bewegungsapparates. Sie sind Experten für Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Typische Krankheitsbilder sind Knochenbrüche, Arthrose oder Rheuma. Neben operativen Eingriffen beraten sie Patienten zu konservativen Therapien wie Physiotherapie, Medikamenten oder Schmerzbehandlung. Orthopädie und Unfallchirurgie bilden seit 2005 in Deutschland ein gemeinsames Fach.

  • Diagnostik: Untersuchung und bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT etc.) am Stütz- und Bewegungsapparat.

  • Konservative Behandlung: Krankengymnastik, Medikamente, orthopädische Hilfsmittel (z. B. Einlagen, Gipsverbände).

  • Operative Eingriffe: Gelenk-Operationen (Endoprothetik), Arthroskopien und Wirbelsäulenoperationen.

  • Unfallversorgung: Notfallchirurgie, z. B. Versorgung von Knochenbrüchen und komplizierten Verletzungen.

  • Rehabilitation: Nachsorge nach Operationen und Verletzungen.

  • Teamarbeit: enge Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Pflegekräften und anderen Ärzten.

Ausbildung & Spezialisierung

Zunächst muss man Medizin studiert und das Staatsexamen bestanden haben. Anschließend folgt die Facharztausbildung. In Deutschland dauert die Weiterbildung zum Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie etwa sechs Jahre. Die typische Gliederung ist: 48 Monate in einer O&U-Klinik, je 6 Monate auf der Notfall- und Intensivstation und bis zu 12 Monate in anderen chirurgischen Fächern (z. B. Wirbelsäulenchirurgie, Handchirurgie). Am Ende steht die Facharztprüfung. In der Schweiz beträgt die Weiterbildungszeit insgesamt rund 5–6 Jahre.

Während der Facharztausbildung lernen Assistenzärzte auch konservative Techniken wie das Anlegen von Gipsverbänden und Schienen bei Knochenbrüchen. Nach der Facharztprüfung können Ärzte sich auf besondere Bereiche spezialisieren, z. B. auf Handchirurgie, Fußchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie oder die Sportmedizin. Oft sammeln Fachärzte zudem Zusatzkenntnisse in Bereichen wie Kinderorthopädie oder Unfallchirurgie für Früh- und Neugeborene. In die Weiterbildung können Freiwillige auch Kurse etwa in Ultraschall, manueller Medizin oder Notfallmedizin integriert sein.

Arbeitsorte & Karriere

Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie arbeiten vor allem in Kliniken und Krankenhäusern (z. B. Unfallkliniken, orthopädischen Abteilungen oder Gelenkzentren). Dort versorgen sie Unfallpatienten, führen Operationen durch (z. B. Gelenk- oder Wirbelsäulen-OPs) und behandeln chronische Erkrankungen. Außerdem gibt es Arbeitsplätze in Rehabilitationskliniken, in der Sportmedizin, in Forschungslabors sowie bei Medizintechnik-Firmen. Viele O&U-Ärzte eröffnen eine eigene Praxis oder arbeiten in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), oft zusammen mit anderen Fachärzten.

Orthopäden benötigen neben Fachwissen auch manuelle Geschicklichkeit und körperliche Ausdauer. Operationen können viele Stunden dauern, in denen präzises Arbeiten gefragt ist. In der Unfallchirurgie sind Schichtdienst und Rufbereitschaft üblich, weil Verletzte auch nachts und am Wochenende versorgt werden müssen. Teamarbeit ist wichtig: Orthopäden arbeiten eng mit Anästhesisten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen. Sie betreuen Patienten oft über längere Zeit (z. B. nach einer Hüftoperation), deshalb sind Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit wichtig. In Stadt und Land herrscht ein hoher Bedarf an Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie, sodass Berufseinsteiger gute Jobchancen haben.

Verdienst und Gehalt

Die Bezahlung variiert stark nach Position, Erfahrung und Bundesland. Angestellte Fachärzte für Orthopädie verdienen in Deutschland durchschnittlich etwa 70.000–92.000 € brutto pro Jahr. Oberärzte erhalten ungefähr 88.000–106.000 €, Chefärzte etwa 102.000–122.000 €. Niedergelassene Orthopäden (in eigener Praxis) erzielen meist ein höheres Einkommen – nach Abzug aller Kosten liegt der Reinertrag oft bei rund 17.000 € pro Monat. Die genaue Bezahlung hängt vom Tarifvertrag ab, in Kliniken greift z. B. der Tarif TV-Ärzte/VKA.

  • Deutschland (Facharzt angestellt): ca. 70.000–92.000 € Jahresgehalt.

  • Deutschland (Oberarzt): ca. 88.000–106.000 €.

  • Deutschland (Chefarzt): ca. 102.000–122.000 €.

  • Niedergelassen (eigene Praxis): ~17.000 €/Monat netto.

  • Österreich (KV-Einstiegsgehalt): ca. 4.080–6.810 € brutto/Monat.

  • Schweiz: Oberarzt ~9.300 CHF/Monat, Chefarzt ~14.000 CHF/Monat.

Bedeutung im Gesundheitswesen

Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein zentrales Fach, weil Probleme des Bewegungsapparates sehr häufig sind. In Deutschland implantieren Ärzte jedes Jahr etwa 240.000 künstliche Hüftgelenke und 190.000 künstliche Kniegelenke. Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen sind weit verbreitet: Rund 61 % der Deutschen gaben in einer Studie an, innerhalb eines Jahres Rückenschmerzen gehabt zu haben. Orthopäden behandeln nicht nur posttraumatische Verletzungen, sondern auch viele chronische Erkrankungen und Altersverschleiß. Aktuell sind etwa 14.500 Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland tätig. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat über 8.000 Mitglieder und spielt damit eine wichtige Rolle im deutschen Gesundheitswesen.

Orthopädie und Unfallchirurgie Jobs

Orthopäden und Unfallchirurgen finden vielfältige Jobangebote. Typische Positionen sind Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt oder Chefarzt in Kliniken. Auch in Praxen, Reha-Kliniken, Sportmedizin-Zentren, Forschungseinrichtungen oder Medizintechnik-Unternehmen gibt es Karrierewege. Weiterhin arbeiten einige O&U-Ärzte als Gutachter für Versicherungen oder Berufsgenossenschaften. Auf unserem Stellenportal werden viele passende Stellenangebote und Jobs für O&U-Ärzte ausgeschrieben.

Hier ist ein kleiner Auszug aus dem Stellenportal:

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